Mittwoch, 4. Mai 2016

In Kasachstan eingereist

Mi. 04.05.2016        72. Tourtag ab Brest/Bretagne

GPS: 51.2240     51.3997    Hotel  Aidana in Uralsk

gefahrene Km:  78                 HM: 100 m

Kilometer gesamt ab Brest: 5.986 Km   ab Berlin: 3.745 Km


Auf dem Weg von Samara zur kasachischen Grenze übernachten wir zweimal abseits der M 32im Zelt.

Mo. 02.05.  GPS: 52.3475    50.5509
gefahrene  Km:   106       HM: 230 m

Di. 03.05.    GPS:  51.8095   50.9338
gefahrene Km:  75     HM:  90 m


Die vergangene Nacht verbringen wir nur 17 Km von der Grenze entfernt, da wir möglichst früh am Morgen die Grenzformalitäten hinter uns bringen möchten.
 
 

So stehen wir am heutigen Morgen exakt um 5 Uhr auf und sind schon gegen 6:15 Uhr fahrbereit. Es herrscht dichter Nebel, als wir uns bei plus sechs Grad auf den Weg machen.

Die Abfertigung auf russischer Seite geht schnell. Eine Dame hinter der Glasfront möchte mir mehrfach deutlich machen, dass ich mit diesem Visum nach der Ausreise nicht nochmals in Russland einreisen dürfe. Wahrscheinlich tat sie das, weil sie sah, dass das Visum eigentlich noch bis Anfang Juli gültig ist.
 
Unsere Hotelbelege und unsere Registrierung im Moskau bzw. Samara will keiner sehen. Ich denke, dass dies alles im Computer gespeichert ist.
 
Und schon nach wenigen Minuten befinden wir uns im Niemandsland zwischen Russland und Kasachstan. Hier fühlt sich anscheinend keiner für den Straßenbau zuständig, sonst würde die M 32 hier nicht so aussehen.
 
 
 
Irgendwo da hinten im Nebel müsste doch eigentlich der kasachische Zoll kommen.
 
Diesen endlich erreicht, stehen auf der linken Spur etwa zehn Pkw und warten auf die Abfertigung. Ein freundlicher Zöllner winkt uns nach vorne. Ungläubige Gesichter überall, als wir zum Hauptgebäude radeln und dort unsere Räder davor abstellen. Dann wird von uns beiden ein Foto gemacht. Anschließend erhalten wir den Einreisestempel und die weiße Migrationskarte. An der nächsten Station erfolgt die halbherzige Gepäckkontrolle. Während Sören nahezu alle Taschen öffnen muss, gibt sich der Zöllner bei mir mit dem Blick in eine Reißverschlusstasche des Rucksacks zufrieden.
 
 
Nach einer knappen Stunde sind wir auch hier durch und können zur 60 km entfernten Stadt Uralsk durchstarten.
 
 
 
                     Mittagspause im Grünen auf kasachischer Seite
 
Schon auf den ersten Kilometern merken wir, dass wir mit unseren Rädern Exoten sind. Es werden Hände geschüttelt und Fahrzeuge stoppen auf offener Straße und die Fahrer fragen nach, ob wir Trinken oder Essen bräuchten. Auch in Uralsk drehen sich viele der Passanten entlang der Straße verwundert nach uns um.
Kaum einer kann begreifen, dass es möglich ist, mit einem Rad von Deutschland hierher zu fahren.
 
Hinter uns liegen nun 960 km quer durch Polen, danach das Baltikum und exakt 2.068 Kilometer durch den europäischen Teil Russlands.
Und in den kommenden vier Wochen liegen noch weitere 2.000 Km Steppe in Kasachstan vor uns, bevor wir Shymkent an der usbekischen Grenze erreichen werden.
 
Durch die Stadt Uralsk fließt der gleichnamige Fluss. Dieser gilt nach offiziellen Angaben als Grenze zwischen Europa und Asien. Am asiatischen Einschlag der meisten Bewohner von Uralsk sehen wir schon jetzt, dass wir doch schon recht weit von zu Hause entfernt sind.