Samstag, 16. April 2016

Abgesoffen und abgewiesen

Sa. 16.04.2016                  54. Tourtag ab Brest/Bretagne

Standort: GPS: 55.399    39.0317    Stadt Egoryevsk

gefahrene Kilometer:   55 Km        HM:   100 m

Kilometer gesamt ab Brest:  4.665 Km        ab Berlin: 2.424 km


Bereich

Am Freitagvormittag ( 15.04. ) verlassen wir das Hostel Privet in Moskau und fahren stadtauswärts in Richtung der Straße P105.
Der Verkehr ist enorm und die Stadt will kein Ende nehmen Links und recht der autobahnmäßig ausgebauten Ausfallstraße Plattenbauten und unschöne Hochhäuser. Bei bedecktem Himmel nieselt es zeitweise.
Erst nach rund dreißig Kilometern haben wir den Eindruck, Moskau hinter uns zu haben. Am hohen Verkehrsaufkommen ändert das aber herzlich wenig.
 
Nun haben wir Moskau komplett von West nach Ost gequert. Gut  siebzig Kilometer städtischer Bereich. Das entspricht einer Strecke von Heidelberg nach Frankfurt.  Häuser, Autos, Lärm und Abgase. Und wir mittendrin - mit dem Fahrrad.
Das erfordert höchste Konzentration, gelegentlich  gute Nerven und einen Rückspiegel.
 
Am frühen Abend schlagen wir rechts der P 105 auf einer Wiese die Zelte auf. Die Temperaturen liegen bei angenehmen 14 Grad.
 
Fr. 15.04.     GPS: 55.5625      38.6096

gefahrene Kilometer:   72 Km        HM:  130 m

In der Nacht setzt Regen ein, der nicht mehr aufhört. Es regnet auch am heutigen Morgen .... mal mehr, mal weniger. 


Der Weg von der Wiese zurück auf die Straße  gleicht einem Hindernisparcours



Wir radeln trotzdem weiter, doch der Dauerregen bleibt. Es regnet auch, nachdem wir in einer Wirtschaft zu Mittag gegessen haben. Zudem sind die frühlingshaften Temperaturen, die wir in Moskau hatten, Schnee von gestern. Mehr als nasskalte fünf Grad sind heute nicht drin.

Und so beschließen wir, uns ein Zimmer in der nahen Stadt Egoryevsk zu nehmen. Wir finden in der Stadt eine freiverfügbare WLAN-Verbindung und buchen über booking.com ein Zimmer in einem Hotel. Der Dauerregen nimmt kein Ende.






Ala wir am anderen Ende der Stadt die angegebene Adresse erreichen, sehen wir kein Hotel. Nur Plattenbauten. Wir sind unsicher. Anwohner scheinen zunächst nichts von einer Unterkunft zu wissen. Doch unsere Beharrlichkeit macht sich bezahlt.
Eine Anwohnerin telefoniert und wenig später kommt die Vermieterin angefahren. Nun stellt sich heraus, dass sie privat vier Zimmer im dritten Stock vermiete, die aber alle vergeben seien. ( obwohl wir über das Portal eine Reservierung haben )
 
Es regnet noch immer, als wir enttäuscht den Rückzug antreten und erneut über das WLAN ein andere Bleibe suchen.
Dieses Mal haben wir mehr Glück. Für umgerechnet sieben Euro pro Person bekommen wir in einem Hostel ein Zimmer mit sechs Stockbetten. Da wir die einzigen Gäste im Zimmer sind, können wir uns breit machen und alle unsere nassen Klamotten trocknen..... in der Hoffnung, dass uns der Dauerregen morgen verschonen wird.